Das Material ist im Kasten, stundenlanges Filmmaterial steht zur Sichtung und anschließendem Schnitt bereit. Doch wie lässt es sich vermeiden, daraus ein langweiliges Video zu erschaffen?
Nur wenig ist so langweilig wie ein, äh… langweiliges Video. Natürlich ist auch ein Buch mal langweilig, aber bei einem Buch rechnet der Leser auch mit Stellen, die sich in die Länge ziehen. Anders bei Videos. Hier will der Zuschauer unterhalten werden und es muss immer etwas interessantes passieren.
In diesem Artikel gibt es drei Tipps welche Fehler man tunlichst vermeiden sollte, um keine langweiligen Videos zu produzieren.
1. Langatmige Szenen vermeiden
Eine Straße im Niemandsland. Dämmerung setzt ein und am Ende der Straße hetzt jemand schnell in Richtung Kamera. Klingt spannend, oder? Nur schade das der Weg irre lang ist und der Darsteller entsprechend viel Zeit benötigt um den Weg zurück zu legen. Dabei lässt sich der lange Weg für den Zuschauer mit folgenden Kniffen ganz einfach verkürzen:
Die Einstellung der Straße zeigt wie der Darsteller in der Ferne auf die Straße hetzt.
Schnitt.
Die nächste Einstellung zeigt in der Totalen, wie er sich hektisch umblickt.
Schnitt.
Die Einstellung wechselt zur ersten zurück, der Darsteller läuft los.
Schnitt.
Kurze Szenen vom Gesicht und den laufenden Füßen.
Schnitt.
Darsteller am Ziel.
Was also im echten Film eine Minute und länger gedauert hätte, lässt sich mit einer solchen Szenenabfolge in wenigen Sekunden erzählen und der Zuschauer weiß trotzdem worum es geht.
2. Nicht in Laberei verfallen
Bei Reportagen und Dokumentationen auf Randthemen einzugehen ist bis zu einem gewissen Grad in Ordnung. Bei Tutorials oder Anleitungsvideos müssen komplizierte Sachverhalte kompetent und leicht verständlich erklärt werden. Hier muss ohne große Abschweifungen beim Thema geblieben werden, auch wenn es schwer fällt.
Wenn vor der Inbetriebnahme der neuen Gartenschlauchspritze im Video erst noch der Gartenschlauch angeschlossen wird – schenkt Euch das! Der Nutzer will die Spritze im Einsatz sehen und nicht wie der Schlauch erst am Wasserhahn befestigt wird.
Denn wer bereits dabei ist, sich über ein derartiges Gerät zu informieren, weiß um den Gebrauch eines Gartenschlauchs.
3. Chronologie einhalten, Handlungsfaden, Storyboard
Vermeide Zeitsprünge in deinen Videos. Ok, wenn es ein Zeitreisevideo wird: vermeide keine Zeitsprünge in deinen Videos.
Was ist ein Zeitsprung? Ein Zeitsprung ist eine Szene im Video, die aus chronologischen Gründen viel früher gezeigt hätte werden müssen.
Beispiel: Luke Skywalker und Prinzessin Leia fallen sich in die Arme, ohne das der Zuschauer weiß das sie Geschwister sind. Erst eine Szene später kommt Papa Darth dann auf die Idee, die Geschichte zu erzählen. In professionellen Produktionen passiert so etwas nie bis höchst selten, bei den eigenen Sachen bist auch Du nicht vor Betriebsblindheit sicher.
Um Zeitsprünge zu vermeiden, ist es wichtig den Handlungsfaden deines Videos vorher festzulegen und mit einem Storyboard (schriftlich oder skizziert) zu fixieren. Dieses Storyboard hilft nicht nur dabei, die Szenen beim Dreh im Überblick zu behalten, sondern vermeidet auch später Fehler beim Schnitt.
Fazit
Mit genauer Planung in der Vorbereitungsphase des Videos wird es ein Leichtes, kein langweiliges Video zu drehen. Trotz aller Planung ist es aber auch wichtig, flexibel zu bleiben und gute Ideen bei der Produktion nicht in die Wüste zu schicken. Denn schneiden kann man später immer noch!
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